7 Kreativköpfe erfinden steirische Genuss-Spezialitäten neu

Die Steiermark wird nicht umsonst österreichischer Feinkostladen genannt. Dank optimalem Alpenklima, fruchtbarem Boden und unterschiedlichster regionaler Produkte sind hier die Voraussetzungen für kulinarische Vielfalt von Natur aus gegeben. Kein Wunder, dass die große Rohstoffauswahl immer wieder zu neuen ausgefallenen Kreationen inspiriert und Altbewährtes gern einmal neu interpretiert wird. Das Alpenportal stellt sieben Persönlichkeiten vor, die ihre Genuss-Visionen nachhaltig in Szene setzen, um steirische Genuss-Spezialitäten in Österreich neu zu erfinden.

Steirische Genuss-Spezialitäten von Miss Rósy: Schilcherwermut

Steirische Genuss-Spezialitäten
Katrin Strohmaier ist stolz auf ihren Schilcherwermut namens Miss Rósy ©Andrea Knura

Bodenständig trifft modern: Mit ihrem inzwischen preisgekrönten und weltweit ersten Schilcherwermut Miss Rósy hat Jungwinzerin Katrin Strohmaier ein einzigartiges Produkt am Familien-Weinhof und damit neue steirische Genuss-Spezialitäten kreiiert. Monatelanges Tüfteln und viel Fingerspitzengefühl waren notwendig, um den einzigartigen Geschmack zu finden. Das Besondere: Den Schilcher, den sie als Grundwein verwendet, gibt es nur in der Steiermark. Es handelt sich um einen Rosé, der aus Trauben der roten Rebsorte Blauer Wildbacher gekeltert wird. Im Zusammenspiel mit dem Wermut, der schon seit Hunderten von Jahren verwendet wird, entsteht – modern designt – ein zu 100 Prozent regionales Getränk für Jung und Alt.

Restaurant Broadmoar: Haubenkoch setzt auf Naturküche

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Johann Schmuck setzt in seinem Restaurant Broadmoar ganz auf Naturküche ©Nadine Geuter Photography

Am Rande der Weststeiermark, versteckt hinter einem Wäldchen der kleinen Ortschaft Oisnitz, hat sich Haubenkoch Johann Schmuck mit seinem dritten Restaurant Broadmoar die perfekte Bühne für seine Naturküche und steirische Genuss-Spezialitäten geschaffen. Wie diese schmeckt? Nach eingelegter Tanne, nach Trüffelhonig, nach Kürbiskernpralinen und Spargel mit Brennnessel. Was und wie viel davon serviert wird, bestimmen der Wald, die Wiesen und die Jahreszeiten in den Alpen. So bietet das Broadmoar ein außergewöhnliches Erlebnis und ein Menü, das sich einzig an der Natur orientiert, unbeeindruckt von Trend und Mode.

Michis frische Fische: Saibling aus Quellwasser

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Michael Wesonigs Fische genießen reinstes Quellwasser und bestes Bio-Futter ©Michi’s frische Fische

Beste Qualität aus der Heimat, Fische verwöhnen und keine Kompromisse – so lautet das Qualitätsversprechen von Michael Wesonig. Im Naturpark Mürzer Oberland hat er seine eigene Fischzucht und neue steirische Genuss-Spezialitäten aufgebaut, in der die Saiblinge nur reinstes Quellwasser und bestes Bio-Futter genießen. Sein neuestes Nachhaltigkeitsprojekt Urban Fish Farming rief er aufgrund der Problematik um den Meeresfisch ins Leben und züchtet nun auch seine eigenen Meeresfische, ohne Chemie, im Salzwasserbecken mitten in den Alpen. Michi‘s Fische leben so, wie andere Urlaub machen: entspannt, verwöhnt und optimal versorgt.

Boho by Kilger: Buschenschank neu interpretiert

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Buschenschank neu interpretiert, hier lässt es sich im Boho-Style entspannen ©Michaela Lorber

Der Buschenschank hat in der Steiermark eine lange Tradition: Mehr als 800 davon finden sich entlang der vielen Wanderwege, um hungrige Gäste zu verwöhnen. Hans Kilger, der bereits mehrere Wein- und Landgüter aufgebaut hat, interpretiert in Fötschach den traditionellen Buschenschank neu: Ganz im Boho-Style lädt er ein, in entspannter Atmosphäre den atemberaubenden Blick über die Weinberge zu genießen. Passend zum Konzept: Neben Buschenschank-Klassikern gibt es vegane und vegetarische Köstlichkeiten sowie allerlei Ausgefallenes.

The Cheese Artist: Käsesommelier gründet Käsekunstwerkstatt

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Die Käsesorten werden von Bernhard Gruber mit getrockneten Blüten veredelt ©Bernhard Bergmann

Vom Koch zum Almsenner und schließlich zum diplomierten Käsesommelier: So lassen sich die Stationen von Bernhard Gruber kurz zusammenfassen. Schließlich gründete The Cheese Artist die Fromagerie zu Riegersburg, die erste Käsereifungs- und Käsekunstwerkstatt Österreichs. Hier reifen über 30 verschiedene Käsesorten aus Kuh-, Ziegen- und Schafsmilch, veredelt mit beispielsweise kandierter Mango, Buchenasche, Milbenrinde oder Weinhonigblüten. So entstehen ganz neue steirische Genuss-Spezialitäten. Bei Führungen und Verkostungen im Reich der Käsekunst lernen Besucher unter anderem, welcher Wein zu welchem Käse passt oder wie man Käse am besten lagert.

Gutbehütet: Edelpilze statt Schweinezucht

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Michaela Friedl setzt auf Bio-Pilze ©Gutbehütet

Michaela Friedl arbeitete als Diätologin in einer Großküche. Dann durfte sie dem Schweine-Hof ihrer Eltern als Betriebsführerin eine neue Richtung geben – und setzt jetzt in St. Stefan im Thermen- und Vulkanland auf nachhaltige Bio-Pilze. Mit Erfolg: In den alten Stallgebäuden gedeihen nun nachhaltig Pilze statt Schweine. Energie spendet die eigene Photovoltaikanlage, Hackschnitzel für die Wärme liefert der eigene Wald und das Wasser kommt aus dem Hausbrunnen. Die Pilze werden von Hand geerntet und für den Verkauf vorbereitet. Je nach Saison unterschiedliche Sorten. Verkauft wird ab Hof und in ausgewählten ortsnahen Verkaufsstellen, offen im Großgebinde, oder bei kleineren Einheiten im Holzkisterl.

Soulshop: auch eine Trüffelplantage sorgt für steirische Genuss-Spezialitäten

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Trüffel wie diese wachsen auf der Plantage von Andrea Diesel © Steiermark Tourismus / Werner Krug

Denkt man an Trüffel, kommen Länder wie Frankreich, Italien, vielleicht auch noch Kroatien in den Sinn. Kein Hindernis für Andrea Diesel, auch in der Steiermark eine erfolgreiche Plantage aufzubauen und damit mit auf dem Markt der steirischen Genuss-Spezialitäten mitzumischen. Mit Expertise von Biologin Gabriele Sauseng ging die Landschaftsgestalterin 2009 auf die Suche nach einem Grundstück für ihre Vision, fand einen passenden Hektar Fläche in Marktl bei Straden und bewirtschaftet dort heute die größte Trüffelplantage der Steiermark.

Verschiedene Baumarten wurden gepflanzt und deren Wurzeln mit dem Myzelium der Burgundertrüffel und Perigordtrüffel geimpft. Nach sieben Jahren gab es den ersten Fund, inzwischen sind es 25 bis 30 Kilogramm Ertrag im Jahr. Verkauft wird in Bio-Qualität an Köche aus der Region, private Trüffelliebhaber und im Online-Shop. Bei der Trüffelernte helfen Trüffelspezialisten der Hunderasse „Lagotta Romagnolo“. Trüffelexkursionen für Besucher werden angeboten.

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