Naturliebhaber genießen Wanderungen in den Alpen. Gerne wird dieser Balsam für die Seele ausgedehnt und mit Hüttenübernachtungen verbunden. Dadurch sind längere Distanzen möglich und man benötigt weniger Equipment als bei einer Übernachtung im Zelt. Um die Tour voll und ganz genießen zu können, sollte man ein paar Dinge beachten. Mit unseren 6 Tipps für eine gelungene Hüttenwanderung gelingt das bestimmt!

1. Auswahl der Tour 

Länge und Schwierigkeitsgrad der Route spielen die Hauptrollen bei der Auswahl der richtigen Tour. Diese Komponenten sollten immer an das schwächste Mitglied der Gruppe angepasst werden. Auf der Karte sehen viele Touren leichter aus als sie in Wahrheit sind. Für eine erste Orientierung sind deshalb Wanderführer und seriöse Webseiten, wie die des Alpenvereines sehr hilfreich. 

Hüttenwanderung
Alpenhütten liegen meist abgelegen. Eine gute Planung ist bei der Hüttenwanderung daher unerlässlich © Thomas Galler / unsplash

2. Reservierung der Hütten

Je nach Länge und Lage der Route bietet es sich an, eine zwei- oder mehrtägige Tour zu wählen. In vielen Gebieten finden sich Hütten, die etwa eine Tagestour voneinander entfernt liegen. Alternativ können auch mehrere Nächte in der gleichen Hütte eingeplant werden. Von dort aus können verschiedene Tagesausflüge gestartet werden und zu einer längeren Hüttenwanderung kombiniert werden. 

Steht die Dauer und Art der Tour fest, können die Hütten angerufen oder angeschrieben werden. Die meisten haben auch eine eigene Website, auf der die Kontaktinformationen eingesehen werden können. Bei einem Telefongespräch kann dann gleich geklärt werden, ob Betten zur Verfügung stehen, ein Schlafsack mitgenommen werden muss und Frühstück/Abendessen dazugebucht werden kann. Je mehr Informationen im Vorfeld gesammelt werden, desto leichter wird der Rucksack. 

Wer sich voranmeldet, kann sich zudem sicher sein, dass die Übernachtung in der Hütte auch wirklich klappt und man nicht weitergeschickt wird. Wir raten davon ab, auf gut Glück loszumarschieren. Nicht nur die müden Beine, sondern auch die Hüttenbetreiber werden es euch danken. 

Hüttenwanderung
Schon vor der Hüttenwanderung sollte der individuelle Zeitplan festgelegt werden © Toomas Tartes / unsplash

3. Zeitplan zurechtlegen

Zur Auswahl der Hütte gehört auch ein Zeitplan, der bereits im Vorfeld festgelegt werden sollte. Wie viele Kilometer sind pro Tag zu schaffen und wie viele Stunden werden dafür benötigt? Bei genauer Planung der Start- und Endzeit kann fast nichts mehr schief gehen. 

Unser Tipp in Sachen Zeitplan: Puffer einplanen! Sei es das Wetter, eine Blase an den Füßen oder schlichtweg die überschätzte Kondition. Ein wenig mehr Zeit einzuplanen, schadet nicht! 

4. Wetter checken

Wer weiß, welches Wetter auf ihn zukommt, ist klar im Vorteil. Nicht nur kleidungstechnisch, sondern auch für die Routenplanung ein wichtiger Punkt: Bei Regenwetter lassen sich bestimmte Touren nämlich gar nicht bewältigen, weil sie dann aufgrund von nassen Felsen zu gefährlich wären.

Deshalb im Vorfeld bereits den Wetterbericht checken und auch während der Tour immer im Auge behalten, wie sich das Wetter kurzfristig entwickelt. In den Alpen ziehen Gewitter rasch auf. Kurzfristige Planänderungen sollten dann möglich sein – deshalb auch etwas mehr Zeit einplanen!

Hüttenwanderung
Das Equipment hängt von der Art der Hüttenwanderung ab © Holly Mandarich / unsplash.com

5. Equipment für die Hüttenwanderung

Wenn diese organisatorischen Dinge geklärt sind, dann geht’s auch schon Packen des Rucksacks. Je nachdem, für welche Tour man sich entscheidet, benötigt man mehr oder weniger Equipment für die Wanderung. Das hängt in erster Linie auch vom gewählten Schwierigkeitsgrad ab. Während für manche Routen ein Klettersteigset so wie ein Schutzhelm benötigt werden, reichen für leichtere Routen womöglich nur ein paar feste Schuhe und Proviant. Am besten orientiert man sich an dem angegebenen Wandergrad der Route. 

Da jede Route anders ist, können wir hier keine genauen Empfehlungen geben. Was aber – egal bei welcher Tour – immer dabei sein sollte: Handy, genug Bargeld, Sonnenschutz, Erste-Hilfe-Set inkl. Blasenpflaster, genug Wasser, Regenschutz, Stirnlampe und eventuell Wanderstöcke.

6. Packliste für die Hütte

Zugegeben: Bei einer Hüttenwanderung landen zusätzlich auch einige Dinge im Rucksack, die ansonsten nicht benötigt werden. Aber immerhin spart man sich einige Kilos im Vergleich zur Übernachtung im Zelt. Unsere Packliste sieht vor, dass auf der Hütte ein Bett für ihre Gäste bereitsteht (sonst bitte eine Isomatte und einen Schlafsack mitnehmen!):

  • Hygieneartikel wie Zahnbürste und Zahnpasta, etc. 
  • Gesichts-/Sonnencreme
  • Genug atmungsaktive und kühlende/wärmende Kleidung zum Wechseln und Kleidung für die Nacht. Unser Tipp: Turnschuhe zu Hause lassen: Mit den passenden Hüttenschuhen kannst du nicht nur Gewicht sparen, diese Beinbekleidung tut den beanspruchten Füßen gut, weil sie locker und angenehm sitzen.
  • Trinkflasche: Diese können in der Regel in den Hütten aufgefüllt werden. Es sollte aber darauf geachtet werden, dass das Fassungsvermögen der Flasche groß genug für eine Tagestour ist. Auch ein paar Teebeutel haben in jedem Rucksack Platz. 
  • Proviant: Je nach Route sollte auch an Proviant für einen oder mehrere Tage gedacht werden. Manche Hütten sind so genannte „Selbstversorgerhütten“ – dort muss selbst für Essen und Getränke gesorgt werden. Im Vorfeld also gut informieren. Riegel oder Nüsse, Traubenzucker und „Power-Gels“ sollten auf alle Fälle in den Rucksack. 
  • Eventuell eine Powerbank: Nicht auf jeder Hütte kann davon ausgegangen werden, dass genug Strom für alle zur Verfügung steht. Aus diesem Grund kann eine vollgeladene Powerbank praktisch sein, um das Smartphone wieder zum Leben erwecken. So kann man die großartigen Naturerlebnisse auch am nächsten Tag noch mit Fotos festhalten. 
  • Ohropax: Da man sich auf Hütten meist die Zimmer mit mehreren (manchmal auch fremden) Personen teilt, sollte man auf die praktischen Ohrstöpsel nicht verzichten. 
  • Wenn die Hütte als ‚Basisstation‘ genutzt wird, kann ein kleinerer Tagesrucksack mitgenommen werden. So muss man morgens nicht mit großem Rucksack aufbrechen. 

Fazit: Planung ist alles!

Für Tour, Hütte, Zeitplan und Packliste gilt: Planung ist alles! Wer die Tour im Vorfeld genau plant, der weiß, was auf einen zukommt. Außerdem lassen sich durch eine detaillierte Planung auch Fehlerquellen aufdecken. So steht einer entspannten Hüttenwanderung nichts mehr im Weg!

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