Kultur trifft Natur an der Großglockner Hochalpenstraße

Am 5. November 2023 würde Karl Prantl seinen 100. Geburtstag feiern. Unter dem Motto Kultur trifft Natur setzt die Großglockner Hochalpenstraße einige Werke des auch über die Grenzen Österreichs hinaus bekannten Bildhauers entlang der Strecke in Szene. Und was ist die Verbindung der Kunstwerke mit der österreichischen Panoramastraße? Es ist das Material, das Prantl in seinem Schaffen in den Fokus gerückt hat: der Stein. Prantls Arbeiten sind ausschließlich aus Stein. Dieser bedingt und beeinflusst Prantls Arbeitsprozess und setzt das Material als Kunstwerk in den Fokus. Unter anderem arbeitete der Künstler mit Serpentin-Tauerngrün, einem Gestein vom Fuße des Großglockners, das seinen Ursprung in der Glockner-Gruppe und den Hohen Tauern hat.

Steinernde Monumente kehren am Großglockner zurück zu ihrem Ursprung 

Peter Frey, der auch für die künstlerische Begleitung der Ausstellung verantwortlich zeichnende Galerist, erklärt dies ausführlicher: „Karl Prantls Arbeiten sind ausschließlich aus Stein. Dieser bedingte und beeinflusste seinen Arbeitsprozess. Der Künstler setzte das Material als Kunstwerk in den Fokus. Wenn nun die steinernen Monumente an den Ort in die Hohen Tauern zurückkehren, an dem vor Millionen von Jahren das Material entstanden ist, das der Künstler für sein Schaffen wählte, so schließt sich damit ein bedeutsamer Kreis.“

Kultur trifft Natur am Großglockner
Peter Frey (Geschäftsführ Galerie Frey), Martin Hochleitner (Direktor Salzburg Museum), Katharina Prantl (Tochter Karl Prantl), Andrea Frey (Geschäftsführerin Galerie Frey) und Johannes Hörl (Vorstand Großglockner Hochalpenstraßen AG) v.l. ©grossglockner.at/Franz Neumayr

Prof. Martin Hochleitner, Kunsthistoriker und Direktor des Salzburg Museum, ergänzt: „Karl Prantl, unbestritten einer der bedeutendsten Bildhauer Österreichs, wollte, dass seine Steine zum Schauen und Denken anregen. Daher ließ der Künstler seine Werksbezeichnungen oft vom Begriff Meditation begleiten – seine letzten Werke ausschließlich. Und vielleicht passen seine Skulpturen genau deshalb so gut in die Natur des Nationalpark Hohen Tauern – denn auch sie ist eine Schule des Sehens und Staunens. Kultur trifft Natur. Ich bin überzeugt, dass sich aus dem Zusammenspiel von Natur und Skulptur ein Denken und Schauen ergibt, das sich gegenseitig fördert und steigert.“

Im Juli 2023 wurde die Ausstellung eröffnet. Zwei Kunstwerke finden den Weg zurück in die Nähe ihres Ursprungs und sind temporär – im Sommer 2023 und im Sommer 2024 – an folgenden beiden Standorten der Großglockner Hochalpenstraße zu bewundern.

Kultur trifft Natur am Fuscher Törl

Am Fuscher Törl, der 2.428 Meter hohen Aussichtsplattform der beliebten Alpenstraße ragt der 11 Tonnen schwere „Stein zur Meditation Engel“ (1987/88, 220 x 410 x 45 cm) in den Himmel. Er ist aus Serpentin-Tauerngrün der Hohe Tauern Region gefertigt und zieht in Verbindung mit dem imposanten Blick auf den Großglockner, den höchsten Berg Österreichs, die Blicke von Besuchern auf sich.

Kultur trifft Natur am Großglockner
Karl Prantls „Stein zur Meditation – Ring“ bei der Fuscher Lacke ©grossglockner.at/Franz Neumayr

Kultur trifft Natur auch an der Fuscher Lacke

Die zweite ebenfalls 11 Tonnen schwere steinerne Skulptur „Ring“ begrüßt direkt beim neu eröffneten Gasthof F.A.T. Mankei an der Fuscher Lacke, welcher nunmehr von Ferdinand Rudolf Porsche übernommen und umgebaut wurde, auf knapp 2.300 Meter Seehöhe, die Besucher. Kultur trifft Natur in außergewöhnlichen Höhenlagen.

Die beiden Kunstwerke sind im Sommer 2023 und 2024 jeweils bis Oktober an der Großglockner Hochalpenstraße zu sehen, worüber sich nicht zuletzt Katharina Prantl, Tochter des Künstlers und selbst künstlerisch tätig, außerordentlich freut: „Die Steine meines Vaters waren und sind an vielen verschiedenen öffentlichen Orten in aller Welt, in internationalen Museen, in Galerien rund um den Globus und an vielen anderen Locations ausgestellt und zu sehen. Aber ich bin mir sicher, dass meinem Vater der Gedanke sehr gefallen hätte, dass seine steinernen Monumente aus dem Glocknerstein Serpentinit-Tauerngrün in dieser monumentalen Umgebung des Großglockners und im Herzen der Hohen Tauern präsentiert werden.“

Ausgewählte Werke des Künstlers, seiner Witwe Uta Peyrer und seiner Tochter Katharina Prantl sind zudem noch bis zum 9. September 2023 in der Galerie Frey Salzburg ausgestellt.

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