Wer mit dem Auto in die Alpen fährt, weiß es natürlich schon seit Jahrzehnten: Die Befahrung der Autobahnen in Österreich, der Schweiz und Slowenien ist kostenpflichtig. Die jeweiligen Jahresvignetten 2022 sind noch bis einschließlich 31. Januar 2023 gültig. Seit Ende November kann man aber auch schon die Vignette 2023 für Österreich und die Schweiz kaufen und seit dem 01.12.2022 nutzen.
Österreich: 100 Prozent teurer als im Vorjahr
In unserem Nachbarland Österreich wurden die Vignettenpreise für 2023 deutlicher als bisher üblich angehoben – und zwar um 100 Prozent verglichen zum Vorjahr (2021 zu 2022). Autofahrer bezahlen für die Pkw-Jahresvignette 96,40 (+ 2,60 Euro), für zwei Monate 29 (+ 80 Cent), und das 10-Tages-Pickerl kostet jetzt 9,90 Euro (+ 30 Cent). Aber auch Motorradfahrer müssen tiefer in die Tasche greifen: Die Jahresvignette kostet nun 38,20 (+ 1 Euro), die Zwei-Monats-Vignette 14,50 (+ 40 Cent) und die 10-Tages-Vignette 5,80 Euro (+ 20 Cent).
Wer sich für eine digitale Variante entscheidet, hat einige Vorteile. Mit der Registrierung des Kennzeichens entfällt das Kleben und Abkratzen. Im Falle eines Scheibenbruchs ist kein Ersatz mehr nötig und Besitzer von Wechselkennzeichen benötigen nicht mehr für jedes Fahrzeug eine eigene Vignette. Kauft man eine digitale Vignette bei einem der Mobilitätsclubs wie etwa dem ADAC, ist diese direkt nach dem Kauf gültig, weil die 18-tägige Rücktrittsfrist vor Beginn der Gültigkeit entfällt.
Stolperfallen bei der e-Vignette
Allerdings kommt es bei der digitalen Anmeldung immer wieder zu Stolperfallen und ungewollten Ersatzmautforderungen – so wird beispielsweise des öfteren eine Umregistrierung vergessen, wenn man den Wohnort gewechselt hat. „Die Änderung des Kennzeichens ist unbedingt der ASFINAG zu melden. Die Umschreibung kostet 18 Euro“, erklärt Ursula Zelenka, Juristin bei der ÖAMTC. Vorsicht ist bei unseriösen Online-Anbietern geboten: Sie rufen teilweise mehr als das Doppelte auf!
In Österreich muss auch noch beachtet werden, dass es für einzelne Abschnitte des Autobahnnetzes eine zusätzliche Streckenmaut gibt. Auch diese kann digital bezogen werden. Statt sich vorab Gedanken zu machen, welche Strecken man nutzen wird, kann man alternativ die Digitale Streckenmaut Flex buchen. Dabei wird erst abgerechnet, wenn man einen der Abschnitte genutzt hat. Das hält, wie der Name schon sagt, flexibel.
Schweiz- und Slowenien-Maut unverändert zum Vorjahr
Die Jahresvignette für die Schweiz kostet nach wie vor 40 Franken. Auf Basis des Wechselkurses sind daher 42 Euro beim Kauf in Deutschland fällig. Nach wie vor gibt es bei den Eidgenossen nur den Aufkleber. Die Einführung einer e-Vignette wie in den Nachbarländern ist aber bereits in Planung und noch für 2023 vorgesehen.
Anders sieht es in Slowenien aus: Dort ist die Maut nur noch digital verfügbar. Es gibt keine Änderungen bei den Preisen für die „E-Vignetten“ gegenüber dem Vorjahr: Für Pkw kosten ein Jahr 110 Euro, ein Monat 30 Euro und 7 Tage 15 Euro. Für das Motorrad fallen für ein Jahr 55 Euro, ein Halbjahr 30 Euro und 7 Tage 7,50 Euro an. Die Jahresmaut ist 12 Monate ab dem gewünschten Beginn der Gültigkeitsdauer gültig (z.B. 15.12.2022 bis einschließlich 15.12.2023). Vorteilhaft: Die digitalen Vignetten können bis zu 30 Tage vordatiert werden.
Ausnahmen von der Mautpflicht in Österreich
Auf folgenden Autobahnabschnitten in Österreich wird keine Maut verlangt. Diese Streckenabschnitte sind für Reisende aus Deutschland von besonderer Bedeutung:
- Tirol: Inntalautobahn A12 (zwischen der Staatsgrenze bei Kufstein und der Anschlussstelle Kufstein-Süd)
- Land Salzburg: Westautobahn A1 (zwischen der Staatsgrenze am Walserberg und der Anschlussstelle Salzburg-Nord)
- Vorarlberg: Rheintal/Walgau-Autobahn A14 (zwischen der Staatsgrenze bei Hörbranz und der Anschlussstelle Hohenems)
- Oberösterreich: Linzer Westring A26 (noch in Bau)
Manche Pässe sind ebenfalls mautpflichtig
Übrigens: Auch für manche Pässe und Bergstraßen werden Mautgebühren fällig. Auskunft über welche gibt das Pässeportal. Die Preise für 2023 werden um den Jahreswechsel eingepflegt, so sie bereits vorliegen