Nicht nur Wanderer und Mountainbiker lieben einen Roadtrip durch die Alpen. Auch für Autofahrer ist das Hochgebirge zwischen Frankreich, der Schweiz, Österreich, Deutschland, Italien und Slowenien ein beliebtes Reiseziel. Dabei muss es nicht immer ein festes Ziel sein. Eine einfache Fahrt nach Lust und Laune ist ein echter Genuss – optisch und fahrtechnisch. Doch so eine Fahrt macht nur Spaß, wenn das Auto pannensicher und vor allem fahrtüchtig ist.
Gut vorbereitet für einen Roadtrip durch die Alpen
Ein Roadtrip durch die Alpen will gut überlegt sein, denn das Hochgebirge ist auch trotz gut ausgebauter Straßen eine Herausforderung für Fahrer und Fahrzeug. Vor allem Alpenpässe und Bergstraßen mit ihren steilen und oft langen Anstiegen stellen hohe Anforderungen an das Fahrzeug. Hier ist auch fahrerisches Können gefragt. Unter- und hochtouriges Fahren schadet an Steigungen selbst dem besten Motor. Auch zu langsames Fahren auf steilen Straßen ist nicht gut für Motoren, denn hier fehlt der kühlende Fahrtwind, was schnell zur Überhitzung führen kann. Wer ein älteres Fahrzeug fährt, sollte vor Fahrtantritt unbedingt den Motor überprüfen lassen.
Auch in die andere Richtung – also bergab – ist Vorsicht geboten. Eine Überhitzung ist immer dann vorprogrammiert, wenn der Fahrer mit dem Fahrzeug stehenden Fußes auf der Bremse bergab rollt. Zudem verlängert sich der Bremsweg bei zu hoher Geschwindigkeit. Auch die maximale Zuladung sollte ebenfalls nicht überschritten werden. Je höher das Gewicht, desto größer die Beschleunigung bergab. Nicht zu vergessen ist das Phänomen der Fliehkraft.
Trockene Straßen, strahlender Sonnenschein und das Gefühl grenzenloser Freiheit: Der Schein trügt. Auch im Sommer will der Roadtrip durch die Alpen gut vorbereitet sein. Das gilt besonders für die Bremsen. Auch die Sommerreifen sollten vorher überprüft werden. Abgefahrene Sommerreifen können bei Sommerregen lebensgefährlich werden. Starker Regen birgt bei abgefahrenen Reifen ein weiteres Risiko.
Der Scheibenwischer läuft auf Hochtouren, die Sicht ist gefühlt gleich Null und plötzlich leuchten vor einem die Bremslichter auf. Die erhoffte Wirkung des durchgetretenen Bremspedals und der hektisch arbeitenden Ventile von ESP- und ABS-Regelung bleibt aus. Der Kontakt zum Asphalt ist verloren, die Reifen reagieren nicht auf Lenkbefehle. Kurz: Es gibt keine Bremswirkung – trotz Vollbremsung. Wer auf Nummer sicher gehen möchte, nimmt daher einen Wechselreifen mit, der bei einer unvorhergesehenen Reifenpanne die Weiterfahrt sichert.
Im Winter geht Sicherheit vor
Ein Roadtrip durch die Alpen lockt nicht nur im Sommer. Auch im Winter ist das Hochgebirge beliebt. Ein zuverlässiges und sicheres Fahrzeug ist besonders in dieser Jahreszeit wichtig, denn so schön die verschneiten Straßen auch sind, so gefährlich können sie mit schlechten Winterreifen und ohne Schneeketten werden. Winterreifen mit einem Profil von mindestens 4 mm und Schneeketten sind vor allem in Österreich Pflicht. Während in Deutschland die Verwendung von Schneeketten eher locker gehandhabt wird, drohen in Österreich drastische Strafen, wenn zwischen dem 1. November und dem 15. April bei Pkw über 3,5 Tonnen keine Schneeketten mitgeführt werden.
Auch Eiskratzer und Handfeger sollten mitgeführt werden. Fahrzeuge, deren Sicht durch Schnee und Eis beeinträchtigt ist, stellen ein Risiko für Fahrer und andere Verkehrsteilnehmer dar. Vom Autodach herabfallender Schnee kann außerdem zu Unfällen führen.
Was viele Autofahrer vergessen, ist ein wintertaugliches Motoröl. Bei eisigen Temperaturen arbeitet das Fahrzeug unter extremen Bedingungen. Vor einem Roadtrip durch die Alpen sollte deshalb das Motoröl überprüft werden. Damit es bei Minusgraden nicht zu zähflüssig wird und die Pumpe ihre Aufgabe nicht mehr erfüllen kann, gehört Schmierstoff mit der passenden Viskosität ins Fahrzeug. Sie wird in Viskositätsklassen eingeteilt, die Auskunft darüber geben, in welchem Temperaturbereich der Schmierstoff seine Aufgabe erfüllt. Erkennbar ist dies an dem Buchstaben W für Winteröl und einer Zahl vor dem W, die von 0 bis 25 reicht.
Auch beim Wischwasser spielt die Temperaturbeständigkeit eine wichtige Rolle. Vor Fahrtantritt sollte daher das Wischwasser überprüft werden, denn Salz auf der Straße ist genauso gefährlich wie Abgasruß im Schnee. Verschmutzter Schnee und hochspritzendes Salz trüben nicht nur die Sicht auf das einzigartige Alpenpanorama, sondern gefährden auch die Verkehrssicherheit.